- Zellkolonien
- Zellkolonien, bei Protophyten und Prokaryoten verbreitete, durch Teilungen entstehende, bewegliche oder unbewegliche Zellverbände, die sich durch eine charakteristische Gestalt, häufig eine festgelegte Zahl von Zellen und plasmatische Verbindungen der Zellen untereinander auszeichnen und die unterschiedliche Organisationshöhen aufweisen. Einfachere Kolonien, bei denen alle Zellen gleichwertig sind, bilden z.B. die Grünalgen Pandorina (8 oder 16 Zellen) und Eudorina (32 Zellen). Auch einfachere Formen können bereits eine Differenzierung in größere generative Zellen und in kleinere Zellen des vegetativen Pols zeigen. Am höchsten differenziert ist Volvox: Von ca. 2000 bis über 10000 Einzelzellen wird eine Hohlkugel gebildet, die durch die nach außen gerichteten Geißeln der gallertig miteinander verbundenen Einzelzellen bewegt wird. Die Zellen des vegetativen Pols zeigen stärkere Lichtempfindlichkeit, die des generativen Pols bilden Fortpflanzungszellen, aus denen Tochterkolonien gebildet werden, die im Inneren der Mutterkugel heranwachsen und durch deren Platzen schließlich frei werden. Da die Mutterkugel nach der geschlechtlichen Fortpflanzung stirbt, sind die vegetativen Zellen nicht mehr potentiell unsterblich, sondern haben nur eine beschränkte Lebensdauer; damit ist Volvox bereits ein Vielzeller.
Deutsch wörterbuch der biologie. 2013.