- Spaltöffnungen
- Spaltöffnungen, Stomata (sing. Stoma), in die Epidermis der oberirdischen grünen Teile der Cormophyten eingelagerte Organe, die aus zwei zumeist bohnenförmigen, chloroplastenhaltigen Schließzellen sowie einem von diesen umschlossenen Spalt, dem Porus, bestehen. Sie dienen dem Gasaustausch und der Transpiration. Der Porus verbindet den außen liegenden Vorhof mit einem innen liegenden großen Interzellularraum, dem substomatären Hohlraum, der früher »Atemhöhle« genannt wurde. Die an die Schließzellen angrenzenden Epidermiszellen, die an der Funktion der S. beteiligt sind, können auch morphologisch gekennzeichnet sein, sie heißen dann Nebenzellen. S. und Nebenzellen zusammen bilden den Spaltöffnungsapparat. Die Chloroplasten enthaltenden Schließzellen lassen sich in ihrem Bau bestimmten Haupttypen zuordnen. Der bei Mono- und Dicotyledonen verbreitete Helleborus-Typus hat an der Bauchwand der bohnenförmigen Schließzellen zwei Verdickungsleisten. Bei Turgorzunahme weichen die unverdickten Rückenwände zurück, wodurch der Porus erweitert wird. Je nach Art trägt ein Blatt 100–1000 S. pro mm2. Bei den hypostomatischen Blättern befinden sich die S. stets nur auf der Unterseite, bei amphistomatischen auf beiden Seiten. Die mit der Unterseite dem Wasser aufliegenden episto-matischen Schwimmblätter haben ihre S. auf der Oberseite. S. entstehen aus Meristemoiden. Die Wasserdampfabgabe über die S. wird als stomatäre Transpiration bezeichnet. Die ⇒ Spaltöffnungsbewegungen sind Turgorbewegungen.⊙ Spaltöffnungsapparat: Aufsicht (A), Querschnitt (B)
Deutsch wörterbuch der biologie. 2013.