- Protocyte
- Protocyte, Zelle der ⇒ Prokaryota, wesentlich kleiner, einfacher und anders organisiert als die ⇒ Eucyte; Ø zwischen 0,3 und 3 µm (bei Mycoplasmen, den kleinsten Zellen, nur 0,1 µm); Generationsdauer viel kürzer als bei Eucyten: ca. 20 min unter Optimalbedingungen; keine inneren Membranen, nur Einstülpungen der Plasmamembran, wie z.B. die ⇒ Mesosomen; kein Zellkern, dafür DNA-haltiges Nucleoid (Kernäquivalent) ohne Membran, das eine ringförmige DNA-Doppelhelix (⇒ Bakterienchromosom) enthält; häufig zusätzlich kleine DNA-Moleküle (⇒ Plasmide) in der Zelle; DNA-Menge nur etwa 1/1000 derjenigen von Eucyten; keine echten Chromosomen, keine Histone; weder Mitose noch Meiose, gelegentlich jedoch parasexuelle Vorgänge (⇒ Konjugation); an Stelle von Plastiden in photosynthesefähigen P. Thylakoide als Einstülpungen der Plasmamembran; statt Mitochondrien Enzyme auf der Plasmamembran; keine cytoplasmatischen Kompartimente und damit weder ER noch Golgi-Apparat, Lysosomen, Mikrotubuli, Centriolen; die verschiedenen Reservestoffe werden stattdessen in membranlose Granula eingelagert; manche Formen enthalten Gasvacuolen; häufig sind Geißeln vorhanden (⇒ Bakteriengeißel), die nur etwa 20 nm dick und anders aufgebaut sind als die Eucytengeißeln; 70S-Ribosomen, Ø 15 nm, ähneln den inPlastiden und Mitochondrien der Eucyte vorhandenen Ribosomen, kommen in der gesamten Zelle, nicht jedoch im Nucleoid vor. Eine Zellwand ist bei den meisten P. vorhanden (⇒ Bakterienzellwand). Eubakterien lassen sich mit Hilfe der Gramfärbung je nach Aufbau ihrer Zellwand in ⇒ grampositive und ⇒ gramnegative Eubakterien unterscheiden. P. vermehren sich durch Zweiteilung.⊙ Protocyte
Deutsch wörterbuch der biologie. 2013.