- Pollenkorn
- Pollenkorn, Bildungsort der m Geschlechtszellen der Samenpflanzen; vier entstehen als zunächst einkernige Zellen durch Meiose aus einer der im Pollensack befindlichen Pollenmutterzellen. Das P. entspricht einer Mikrospore der heterosporen Farnpflanzen. Da P. durch Wind oder Tiere zu den Narben anderer Pflanzen der gleichen Art (⇒ Bestäubung) gebracht werden müssen, muss zum Schutz des genetischen Materials vor widrigen Umwelteinflüssen eine widerstandsfähige P.wand (⇒ Sporoderm) ausgebildet werden. Durch ⇒ Pollenkitt, der sich aus dem Tapetum des Pollensacks bildet, können die P. bei Tierblütigkeit gruppenweise zusammengeklebt und verbreitet werden. Die Gesamtheit der P. eines Spermatophyten wird als Pollen, umgangssprachlich auch als Blütenstaub bezeichnet.Im P. wird der m Gametophyt (Mikroprothallium) gebildet, der gegenüber den heterosporen Pteridophyten reduziert ist – am stärksten bei den stark abgeleiteten Angiospermen. Bei den ursprünglichsten Gymnospermen entstehen durch inäquale Teilungen mehrere, zwei oder nur eine Prothalliumzelle(n) und eine Antheridiummutterzelle; diese wiederum teilt sich in eine große vegetative Zelle oder Pollenschlauchzelle, die zum Pollenschlauch auskeimt, und eine kleinere generative Zelle, die einer Antheridiumzelle ent-spricht. Die generative Zelle teilt sich in Stielzelle und spermatogene Zelle, aus der zwei Spermazellen entstehen. Die Spermazellen sind bei den ursprünglichsten Gymnospermen begeißelt (Spermatozoide), sonst unbegeißelt. Die stärker abgeleiteten Gymnospermen haben ihre Mikroprothallien erheblich reduziert. Dem m Gametophyten der Angiospermen fehlen Prothalliumzelle und Stielzelle. Die Pollenzelle teilt sich in die große vegetative Zelle oder Pollenschlauchzelle und in die kleinere generative Zelle oder Antheridiumzelle, die sich wiederum in zwei Spermazellen teilt. Die Entwicklung der m Gametophyten beginnt bereits im Pollensack.
Deutsch wörterbuch der biologie. 2013.