- Monöcie
- Monöcie, Einhäusigkeit, Form der Geschlechtsverteilung, bei der beide sexuellen Potenzen in einem einzigen Individuum einer Art verwirklicht sind, ein Individuum erzeugt also wechselweise oder gleichzeitig sowohl m als auch f Gameten. Bei Protisten, deren Individuen jeweils nur entweder m oder f sein können, spricht man von M., wenn unter den Angehörigen eines Klons beide Geschlechter oder Kreuzungstypen zu finden sind bzw. wenn unterschiedliche Gameten erzeugt werden (z.B. holotriche Ciliaten).1) Pflanzen: M. kommt bei Thallophyten, Moosen und Cormophyten vor, es sind dann m und f Organe auf einem Individuum (z.B. Hasel). Sind die m und f Organe vereinigt, wie häufig in den Blüten der Spermatophyten (Zwitterblüten), so liegt Zwittrigkeit (Hermaphroditismus) vor. Polygam sind Arten, bei denen auf einem Individuum sowohl zwittrige als auch m und f Blüten vorkommen (z.B. Veratrum album, Weißer Germer). 2) Tiere: M. ist hier gleichbedeutend mit Zwittrigkeit (Hermaphroditismus), man findet also an einem Tier gleichzeitig m und f Geschlechtsorgane bzw. eine Zwitterdrüse. Zu den Tiergruppen, bei denen M. überwiegt, gehören die Mesozoen, Rippenquallen, Plattwürmer, Opisthobranchier, Lungenschnecken, Oligochaeten, Hirudineen, Bryozoen, Chaetognathen und Tunicaten.Sowohl bei Pflanzen als auch bei Tieren kann es zu konsekutiver M. kommen, um Selbstbefruchtung zu vermeiden. Wird zuerst eine m Phase durchlaufen und später eine f Phase (z.B. Epilobium angustifolium, Schmalblättriges Weidenröschen; Bandwürmer) handelt es sich um Proterandrie, im selteneren umgekehrten Fall (z.B. Plantago, Wegerich; Salpen) um Proterogynie.
Deutsch wörterbuch der biologie. 2013.