- Immunglobulin-Diversität
- Immunglobulin-Diversität, Vielzahl verschiedener Immunglobuline, die die Anzahl von Genen im Genom bei weitem übersteigt. Die Immunglobulingene entstehen erst während der Entwicklung der B- Lymphocyten. In den Stammzellen der Lymphocyten befinden sich Gensegmente, aus denen durch Rearrangement eine geringe Zahl von Immunglobulingenen entstehen. Es gibt jeweils einige hundert Segmente für die schweren (H-Ketten) und die leichten Ketten (L-Ketten). Der Mensch besitzt auf Chromosom 14 etwa 200 V-Segmente, vier J-Segmente und ein C-Segment für die Bildung von Genen, die für leichte Ketten codieren. V- und J-Segmente codieren die variablen Regionen, das C-Segment die konstanten Regionen. Bei der Reifung der Stammzelle kombinieren sich ein V- und ein J-Element unter Eliminierung dazwischen liegender Bereiche zu einem neuen Segment für die variable Region, das sich mit dem C-Segment verbindet. Das Rearrangement der Gene für die schweren Ketten verläuft ähnlich; zusätzlich wird für die variable Region eines von 12 D-Segmenten eingebaut. Es folgen Transkription und Translation. Die fertigen L- und H-Ketten werden zum Immunglobulin zusammengebaut. In den Gedächtniszellen, die nach Stimulation der B-Lymphocyten entstehen, kommt es in den DNA-Bereichen, die für die va-riablen Regionen codieren, vermehrt zu Mutationen, die die I.-D. noch steigern. Auch die T-Zellrezeptoren entstehen durch Rearrangement von Gensegmenten.
Deutsch wörterbuch der biologie. 2013.