- Histamin
- Histamin, durch enzymatische Decarboxylierung aus Histidin entstehendes, bei Pflanzen (z.B. Brennnessel) und Tieren (z.B. im Bienengift, im Speicheldrüsendrüsensekret stechender Insekten) weit verbreitetes biogenes Amin; wird bei den Wirbeltieren bisweilen zu den Gewebshormonen gezählt; wirkt bei Entzündungen, der Freisetzung von Magensäure sowie bei allergischen Reaktionen als Mediator und hat möglicherweise auch Transmitterfunktion. In den Mastzellen und basophilen Leukocyten wird H. an Heparin gebunden gespeichert. Nach seiner Freisetzung bindet es an H1- bzw. H2-Rezeptoren. Eine Stimulierung der H1-Rezeptoren verursacht Kontraktion der glatten Muskulatur, Erweiterung der Capillaren und Steigerung ihrer Permeabilität. Die Bindung an H2-Rezeptoren, die v. a. am Herzen und in der Magenschleimhaut vorhanden sind, führt zu Tachykardie und Erhöhung der Protonensekretion. Die bei der Bekämpfung allergischer Symptome eingesetzten Antihistaminika besetzen die H.-Rezeptoren.
Deutsch wörterbuch der biologie. 2013.