Herzsteuerung

Herzsteuerung
Herzsteuerung, Steuerung der Kontraktionen der Herzmuskulatur durch autorhythmische Erregung (d.h. keine Erregung von außen durch zuführende Motoneurone). Die Erregung kann neurogen durch Gruppen spontan aktiver Nervenzellen erfolgen (z.B. bei manchen Ringelwürmern und Gliederfüßern) oder myogen durch spezialisierte Herzmuskelzellen, die sich spontan rhythmisch kontrahieren (Wirbeltiere, Manteltiere, Weichtiere, manche Ringelwürmer und Gliederfüßer) und so als Schrittmacher für die anderen Herzmuskelzellen wirken. Bei Vögeln und Säugern hat der Sinusknoten im rechten Vorhof diese Schrittmacherfunktion. Er leitet seine Erregung über den zwischen Vorhof und Herzkammer liegenden Atrioventrikularknoten sowie das His-Bündel und die Purkinje-Fasern der Herzmuskulatur zu. Die Vorherrschaft bei der H. hat der Sinusknoten; er besitzt eine höhere Eigenfrequenz als der Atrioventrikularknoten, der unter normalen Bedingungen nur die Erregung weiterleitet. Fällt der Sinusknoten aus, tritt der Atrioventrikularknoten mit seiner langsameren Eigenfrequenz als Schrittmacher auf. Die autonome H. kann durch nervöse Einflüsse lediglich modifiziert werden.

Deutsch wörterbuch der biologie. 2013.

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