- Herzarbeit
- Herzarbeit, den Blutkreislauf antreibende, durch rhythmische Kontraktionen gekennzeichnete Tätigkeit eines Wirbellosen- oder Wirbeltierherzens. Bei der H. wechseln sich stets eine Kontraktionsphase (Systole) und einer Erweiterungsphase (Diastole) miteinander ab.Das Arthropodenherz (Beispiel für ein Wirbellosenherz) saugt in der Diastole Blut durch schlitzförmige Öffnungen (Ostien) in der Herzwand an. Während der Systole werden infolge des ansteigenden Drucks im Herzen die nach innen geschlagenen Ostienränder aneinander gedrückt, sodass das Blut nur noch durch die Arterien entweichen kann.Während sich beim Säugerherz (Beispiel für ein Wirbeltierherz) die Ventrikel zusammenziehen, erschlaffen die Atrien, wodurch ihr Volumen vergrößert wird und Blut aus den Venen einströmt. Während der Kammerdiastole öffnen sich wegen des größeren Atriumdrucks die Segelklappen, und Blut strömt aus den Atrien in die Kammern ein. Die Atrien ziehen sich dann zusammen und befördern dadurch nochmals kleine Blutmengen in die Ventrikel. Der während der nun folgenden Systole steigende Druck im Ventrikel führt zum Schluss der Segelklappen. In dieser Anspannungsphase sind die Taschenklappen noch geschlossen. Erst wenn der Ventrikeldruck weiter steigt,öffnen sich die Taschenklappen zwischen Ventrikel und Aorta bzw. Ventrikel und Arteria pulmonalis. Diese Austreibungsphase wird beendet, wenn mit Beginn der Diastole der Druck im Ventrikel abfällt und sich die Taschenklappen schließen (Entspannungsphase). Anschließend öffnen sich die Segelklappen wieder (Füllungsphase). Die Herzleistung, ausgedrückt in ⇒ Herzminutenvolumen, ist abhängig von Schlagvolumen und Frequenz (⇒ Herzsteuerung).
Deutsch wörterbuch der biologie. 2013.