- Akkommodation
- Akkommodation, Veränderungen des dioptrischen Apparats der Linsenaugen, um bei wechselnden Gegenstandsentfernungen auf der Retina ein scharfes Bild entstehen zu lassen. Akkommodieren können viele Cephalopoden, einige andere Wirbellose (z.B. die zu den Prosobranchiern gehörenden Heteropoden und die zu den Polychaeten gehörenden Alciopiden) und die Wirbeltiere. Die A. erfolgt meist auf nahe Objekte, nur bei den Knochenfischen ist die Linse in Ruhe auf Nähe eingestellt, sie akkommodieren daher auf entfernte Objekte. Die zur A. befähigten Wirbellosen sowie Knochenfische, Amphibien und Schlangen akkommodieren, indem sie die Entfernung Retina-Linse verändern. Durch Muskeldruck auf den Glaskörper wird die Linse bei Cephalopoden und Heteropoden nach vorn geschoben, durch direkt an der Linse angreifende Muskeln bei den Knochenfischen nach hinten, bei den Amphibien nach vorn gezogen. Die Amnioten akkommodieren durch Formveränderung ihrer elastischen Linse und damit durch Erhöhung der Brechkraft. Die Sauropsiden erreichen eine stärkere Wölbung der Linse, indem der ringförmig die Linse umgebende Ciliarkörper diese direkt einschnürt. Bei den Säugern verbinden radiäre gespannte Zonulafasern die Linse mit dem Ciliarkörper. Ziehen sich die Ciliarmuskeln zusammen, erschlaffen die Zo-nulafasern, und die Linse nimmt aufgrund ihrer Elastizität eine stärker kugelige Form an, wodurch ihre Brechkraft erhöht wird. Die A. wird über den Parasympathicus des autonomen Nervensystems reguliert. Im Alter läßt die Fähigkeit zur A. aufgrund eines Elastizitätsverlusts der Linse nach (Presbyopie). Bei Myopie (Kurzsichtigkeit) ist der Augapfel zu lang, ein scharfes Bild entsteht vor der Retina, bei Hyperopie (Weitsichtigkeit) zu kurz, ein scharfes Bild entsteht hinter der Retina.
Deutsch wörterbuch der biologie. 2013.