- crossing-over
- crossing-over, crossover, molekularer Prozess, der in der Meiose zu Beginn des Pachytäns stattfindet und durch Austausch von Chromatidenstücken zwischen den gepaarten homologen Chromosomen zu intrachromosomaler Rekombination führt. Die gepaarten und sich umschlingenden Chromosomen bilden Tetraden, d.h. jedes der beiden homologen Chromosomen besteht aus zwei Chromatiden. Durch enzymatisch verursachte Brüche der homologen Chromatiden in etwa gleicher Höhe kommt es, wenn die Bruchstücke »über Kreuz« zusammenwachsen, zu einem Genaustausch zwischen den homologen Chromosomen. Dabei werden die bisherigen Koppelungsgruppen aufgebrochen, Gensequenzen, die bisher auf einem Chromosom, also einer Koppelungsgruppe lagen, getrennt und die betreffenden Gene mit denen des homologen Chromosoms kombiniert. C.-o. als Prozess bleibt normalerweise unsichtbar; mikroskopisch sichtbar sind als Folge des C.-o. Chiasmen, Überkreuzungen homologer Chromatiden. Diese treten im Diplotän besonders deutlich hervor, wenn die auseinander weichenden homologen Chromosomen an den Chiasmen noch zusammenhängen.
Deutsch wörterbuch der biologie. 2013.