- Aggression
- Aggression, Angriff auf andere Lebewesen der gleichen (intraspezifische A.) oder einer anderen Art (interspezifische A.) sowie die Bereitschaft dazu (Aggressivität). A. kann im Dienste unterschiedlicher Motivationen stehen. Der Feindabwehr dient A. bei einem Gegenangriff nach einem Angriff, bei verhinderter Flucht oder wenn ein Tier in die Enge getrieben ist. Der A. beim Fang von Beutetieren liegt Hunger zugrunde, dem Angriff auf den Konkurrenten sexuelle Bereitschaft. Die Revierverteidigung kann zu Revierkämpfen führen, wobei die A. des Revierbesitzers mit der Entfernung vom Mittelpunkt seines Reviers abnimmt. Die Verteidigung einer Stellung in der Rangordnung oder die Motivation aufzusteigen, kann zu Kämpfen führen. A. im Dienste der Gruppenverteidigung führt zu einem kollektiven Angriff auf den Gruppenfeind. Dieses Verhalten wird häufig durch den Angstschrei eines Mitglieds der Gruppe ausgelöst und überträgt sich auch auf Tiere, die den Schrei nicht gehört haben. Gruppenaußenseiter, also Tiere mit abweichendem Verhalten, sind häufig der A. der Gruppenmitglieder ausgesetzt. Ein Farbfleck am Hühnerkamm oder nicht »sperrende« Jungvögel im Nest können z.B. solche Ausstoßreaktionen hervorrufen. Auch das Spiel kann von A. mitgetragen sein. Ob ein von Konrad Lorenz postulierter A.trieb, der selbstständigvorhanden ist und von Zeit zu Zeit befriedigt werden muss, wirklich existiert, konnte bisher nicht endgültig entschieden werden. Für die Erklärung menschlichen A.verhaltens gibt es verschiedene Modelle, wobei heute pluralistische Ansätze bevorzugt werden.Einem Kampf geht oftmals ⇒ ein Drohen voraus, das auch die Kampfhandlungen ersetzen kann. Der Kampf unter Angehörigen der gleichen Art ist häufiger ein ⇒ Kommentkampf als ein ⇒ Beschädigungskampf, bei dem jedoch auch noch Mechanismen der ⇒ A.hemmung wirksam werden.
Deutsch wörterbuch der biologie. 2013.