- Cortex
- Cortex, Großhirnrinde, oberflächenparallele Schichten des ⇒ Palliums der Hemisphären bei Vögeln, stärker ausgesprägt bei Reptilien, am stärksten bei Säugern. Der C. wird unterteilt in Neocortex und die den Riechnerven aufnehmende Althirnrinde (Archi- und Paläocortex). Der Neoc., die äußere Rindenschicht, die aus grauer Substanz besteht, ist bei Reptilien noch wenig ausgebildet, bei Säugern ist er mit aufsteigender Organisationshöhe funktionell wie morphologisch immer stärker entwickelt. Er ist bei Säugern, in besonderer Weise bei den Primaten und v.a. beim Menschen, das beherrschende Integrations- und Assoziationszentrum und der Sitz der höchsten geistigen Fähigkeiten. Die Oberfläche des C. ist bei höheren Säugern stark gefurcht, was mit einer starken Vermehrung der Neurone einhergeht (beim Menschen ca. 15 Mrd.). Im Neoc. gibt es Felder mit unterschiedlicher Feinstruktur und unterschiedlicher Funktion: Der ⇒ motorische C. mit seinen Feldern steuert zielgerichtete Bewegungen, der ⇒ sensorische C. erhält Informationen von den Sinnesorganen. Der ⇒ unspezifische (assoziative) C. verknüpft Meldungen aus verschiedenen Sinnesorganen und aus anderen Teilen des Gehirns und ist für alle höheren geistigen Leistungen zuständig. Im Laufe der Evolution haben der motorische und sensorische C. zugunsten des unspezifi-schen C. abgenommen: beim Menschen umfaßt dieser 80% des gesamten C., bei der Ratte z.B. weniger als 10%.
Deutsch wörterbuch der biologie. 2013.