- Brutkörper
- Brutkörper, der vegetativen Fortpflanzung dienende mehrzellige Fortpflanzungsprodukte bei Tieren und Pflanzen, die vom Elternindividuum abgegeben werden und aus denen Tochterindividuen entstehen. 1) Pflanzen: bei Rot- und Braunalgen, Moosen, Farnpflanzen und Samenpflanzen. Das Brunnenlebermoos (Marchantia polymorpha) trägt auf der Mittelrippe des Thallus sich ablösende Brutbecher, die aus mehreren Zellschichten bestehen. Blattbürtige Brutknospen findet man bei Farnen (z.B. Asplenium bulbiferum) und bei Arten der Dickblattgewächse (z.B. Brutblatt Bryophyllum). Nachdem sie von der Mutterpflanze abgefallen sind, wachsen die Brutknospen zu neuen Pflanzen aus. Als unechte Viviparie wird das Entstehen von Brutknospen im Blütenbereich, z.B. bei Poa bulbosa f. vivipara und anderen Gräsern, bei Polygonum viviparum, Alpenknöterich, bezeichnet. Gestauchte Sprosse sind die Bulbillen genannten Achselknospen, die nach dem Ort der Nährstoffspeicherung unterschieden werden in Brutzwiebeln (z.B. Zahnwurz), Achsenbulbillen (z.B. Knöllchenknöterich) und Wurzelbulbillen (z.B. Scharbockskraut). 2) Tiere: B. dienen v.a. der Überdauerung ungünstiger Umweltbedingungen. Die Süßwasserschwämme bilden als ⇒ Gemmulae, die Bryozoen als ⇒ Statoblasten bezeichnete, von einer Hülle umgebene An-sammlungen von Zellen. ⇒ Hibernacula sind an den Stolonen mancher Bryozoen entstehende, von einer kalkhaltigen Hülle umgebene Anschwellungen.
Deutsch wörterbuch der biologie. 2013.