- Blutdruck
- Blutdruck, Druck, den die während der Herzsystole passiv gedehnten herznahen Arterien, insbesondere die ⇒ Aorta, bei Rückgang der Dehnung während der Diastole auf das Blut ausüben und es dadurch weitertreiben. Die sich in Form einer Schlauchwelle von der Aortenwurzel über die Arterien fortpflanzende Dehnung ist als Pulsschlag fühlbar. Der Druck nimmt beim Durchströmen von Röhren mit elastischer Wand ab; in engen Röhren ist der Druckabfall größer als in weiten, sodass sich der B. über die Arterien, Arteriolen und Capillaren zu den Venen hin ständig verringert. Maximale Werte hat der in den Arterien herrschende B. während der Herzsystole, minimale während der Diastole. Bei einem gesunden zwanzigjährigen Erwachsenen beträgt der systolische Druck ca. 120 mm Hg und der diastolische ca. 80 mm Hg. Wechselwarme Wirbeltiere haben relativ niedrige B.werte. Bei Säugetieren fällt der B. im Winterschlaf stark ab.Durch einen Regelkreis wird der B. konstant gehalten. Rezeptoren in den Wänden des Aortenbogens und des Carotissinus registrieren als »Fühler« jede Änderung des B. (Regelgröße), indem sie auf Dehnungsreize reagieren und zum Vasomotorenzentrum im Gehirn (Regler) Impulse schicken. Die Depressorzone im Vasomotorenzentrum wirkt über Herz- und Gefäßmus-kulatur (Stellglieder) auf den Blutdruck ein, sodass Istwert und Sollwert zur Deckung gebracht werden. B.steigernd wirken die Verengung der Arteriolen und die Erhöhung von Herzfrequenz und Schlagvolumen, b.senkend die Erweiterung der Arteriolen sowie die Verminderung von Herzfrequenz und Schlagvolumen. Das Gehirn steuert die Gefäße über den Sympathicus, das Herz über Sympathicus und Parasympathicus. Das Hormon Adrenalin (Gefäßverengung) sowie CO2 und verschiedene Stoffwechselprodukte (Gefäßerweiterung) wirken ebenfalls auf den B. ein, ebenso die Nieren, die das Blutvolumen konstant halten.
Deutsch wörterbuch der biologie. 2013.