- Blattfall
- Blattfall, Abtrennung der Laubblätter von der Sprossachse bei Holzgewächsen. Der B. dient bei sommergrünen bzw. regengrünen Holzgewächsen in Zeiten schlechter Wasserversorgung (z.B. Winter in den gemäßigten Breiten) der Vermeidung von Wasserverlusten durch Transpiration. Auch bei immergrünen Arten kommt es zum B.; auf diese Weise entledigen sich die Bäume der Ionen, die sie in ihren Blättern nach lang dauernder Transpiration angereichert haben. Während bei den sommergrünen Arten die Blätter nur eine Vegetationsperiode lang benutzt und dann abgeworfen werden, tragen immergrüne Arten ihre Blätter mehrere Jahre (z.B. Picea abies, Fichte, 5–11; Abies alba, Tanne, 5–10, Laurus nobilis, Lorbeer, 5–6 Jahre). Der B. wird durch Bildung eines Trennungsgewebes am Übergang vom Blattstiel zum Blattgrund eingeleitet. Durch verminderte Zufuhr von Auxin und durch Alterungsfaktoren (u.a. Abscisinsäure) altert zuvor der Blattstiel. Die Ablösung selbst erfolgt unter dem Einfluss von Ethylen. Dabei werden Mittellamellen, Zellwände oder ganze Zellen aufgelöst. Die Narbe wird durch Kork verschlossen.
Deutsch wörterbuch der biologie. 2013.