- Zunge
- Zunge, durch kegelartig gebaute Fadenpapillen an der Oberfläche rauhes Organ der Wirbeltiere. Die Z. ist am Zungenbein durch modifizierte Kiemenbogenelemente befestigt und dient v. a. der Aufbereitung der Nahrung. Entsprechend ihren jeweiligen Aufgaben kann die Z. variabel gestaltet und spezialisiert sein. Bei Fischen ist die Z. nur gering ausgebildet oder fehlt ganz. Einige Lurche haben keine Z., bei den meisten ist sie vorn angeheftet, zweizipfelig, klebrig und wird zum Beutefang herausgeklappt. Ebenfalls zweizipfelig und sehr beweglich ist die Z. der Eidechsen und Schlangen. Beim Chamäleon wirkt ein kolbenförmig verdicktes Vorderende der fast körperlangen herausschnellbaren Z. als Leimrute beim Beutefang. Z.beinhörner ermöglichen den Spechten ein rasches Vorschnellen und Zurücknehmen ihrer klebrigen Z., mit der sie Insekten aus ihren freigehackten Larvengängen herausholen können. Bei den Säugern befinden sich auf der Z. Geschmacksknospen (⇒ Geschmackssinn). Termiten fressende Säuger und Fledermäuse können ihre lange Z. weit vorstrecken. Bei Säugern mit gering entwickelten Schweißdrüsen (z.B. Hund) dient die Zunge der Wärmeabgabe. Bei den Katzen sind die Papillen so stark ausgeprägt, dass die Oberfläche als Reibe beim Zerkleinern der Nahrung hilft. Menschen benötigen die Z. um zu sprechen.
Deutsch wörterbuch der biologie. 2013.