- Verzweigung
- Verzweigung, Formen des mehrachsigen Aufbaus von Thallus oder Cormus. Bei einigen Pflanzen ist die Sprossachse einachsig aufgebaut, die Mehrzahl ist jedoch verzweigt. Die V. geht von einer Scheitelzelle (Thallophyten, die meisten Farnpflanzen) oder von mehrzelligen Apikaimeristemen (einige Farnpflanzen, Samenpflanzen) aus. Die V. kann dichotom mit zwei Gabelästen oder seitlich erfolgen. Bei den Thallophyten kommen beide Verzweigungsarten vor, bei den Cormophyten verzweigen sich nur die Bärlappgewächse dichotom. Die dichotome V. kann von der äqualen Längsteilung einer Scheitelzelle (Thallophyten) oder von mehrzelligen Apikalmeristemen (einige Braunalgen, Bärlappgewächse) ausgehen. Die dichotome V. verläuft isotom, wenn gleichartige Gabeläste entstehen, anisotom, wenn einer stärker als der andere ausgebildet ist und so seitliche V. vortäuschen kann. Seitliche V. bei Thallophyten und vielen Farnpflanzen kann durch Abtrennung einer neuen Zelle von der Scheitelzelle oder durch Teilung nicht apikaler Zellen entstehen. Bei den Spermatophyten verzweigen sich die Sprosse durch Austreiben von Achselknospen (⇒ Knospe), die in den Achseln von Deckblättern (Tragblättern) entstehen und Achselsprosse bilden. Vorblätter sind die ersten Blätter des Seitensprosses. Die zwei Haupttypen der seitlichen V. sind ⇒ Mono-podium (racemöse Verzweigung) und ⇒ Sympodium (cymöse Verzweigung). Bei der häufig bei Bäumen anzutreffenden Akrotonie werden die neuen Seitenzweige bevorzugt in der Spitzenregion der Haupt- oder Nebenachse angelegt, bei Basitonie bzw. Mesotonie in den unteren und mittleren Abschnitten. ⇒ Blutenstände entstehen durch Verzweigung derjenigen Teile der Sprossachse, die der Blütenbildung dienen.
Deutsch wörterbuch der biologie. 2013.