Turgorbewegungen

Turgorbewegungen, reversible Krümmungsbewegungen bei Pflanzen, die auf Veränderung des Turgors in Zellen beruht. Diese wird durch eine erhöhte Permeabilität des Plasmalemmas der Zellen im Bewegungsgewebe hervorgerufen, was zum Austritt von Zellsaft und der darin gelösten Ionen führt. Blatt-T. erfolgen an Gelenken, z.B. bei der Mimose Mimosa pudica. Sie werden bei Berührung als auslösender Reiz als Haptonastie (Thigmonastie), bei Erschütterung als Seismonastie bezeichnet. Mimosa pudica senkt nach einem Berührungsreiz oder autonom am Abend Blattstiele und -fiedern und klappt ihre Fiederblättchen paarweise zusammen. Diese Bewegungen beruhen auf einer Permeabilitätserhöhung des Plasmalemmas der Parenchymzellen in den Blattgelenken, wodurch es zum Austritt von Zellsaft und K⁺- und Cl^--Ionen kommt; damit sinkt der Turgor. Auch die Bewegungen von Staubblättern (z.B. bei Korbblütlern) sind durch T. verursacht und erfolgen seismonastisch infolge der Erschütterung des bestäubenden Insekt. Die ⇒ Spaltöffnungsbewegungen sind langsame T.