- Transplantation
- Transplantation, Verpflanzung von Zellteilen, Zellen, Geweben, Organen entweder von einem Ort des Körpers an einen anderen oder von einem Individuum auf ein anderes (entweder der gleichen oder einer anderen Art).T.experimente bei Tieren zeigten, dass zu einem gewissen Zeitpunkt in der Embryonalentwicklung Gewebe in einer bestimmten Richtung festgelegt, determiniert werden. Transplantiert man z.B. bei einem Molchembryo ein Stück der Haut, die beim fertigen Tier zur Rückenhaut wird (praesumptive Rückenhaut) an die künftige Bauchhaut, so ist das Ergebnis je nach Phase der Embryonalentwicklung unterschiedlich. In einem frühen Stadium (zu Beginn der Gastrulation) entwickelt sich das Transplantat ortsgemäß, d.h. die praesumptive Rückenhaut wird an der Bauchseite zur Bauchhaut. Nach Abschluss der Gastrulation entwickelt sich das Transplantat herkunftsgemäß, d.h. es wird auch am Bauch zur Rückenhaut. Bei Pflanzen ist die T. als Pfropfung ein gärtnerisches Verfahren. Die Bedeutung unterschiedlicher mRNA-Moleküle für die Morphogenese konnte durch T.experimente an der Grünalge Acetabularia gezeigt werden. Die Alge ist ca. 10 cm hoch, bildet einen rhizoidartigen Basalteil, der den Kern enthält, einen Stiel und – später bei der Fortpflanzung – einen gekammerten Hut, der je nachArt unterschiedlich gestaltet ist. Transplantiert man ein Stielstück einer Art, das noch keinen Hut gebildet hat, auf den kernhaltigen Rhizoidteil einer anderen Art, so entsteht ein Hut, dessen Gestalt der Art entspricht, auf deren kernhaltigen Rhizoidteil aufgepfropft wurde. Die Information aus dem Zellkern wird als mRNA in den aufgepfropften Stiel übertragen.In der Medizin entstehen aufgrund von ⇒ MHC-Proteinen bei der T. von Geweben und Organen in einen anderen Körper Immunreaktionen, wodurch es zur Abstoßung des Transplantats kommen kann. Stimmen die MHC-Proteine von Spender und Empfänger teilweise überein, kann die Immunreaktion durch Stoffe, die die Lymphocyten hemmen (immunsuppressive Stoffe), unterdrückt werden.
Deutsch wörterbuch der biologie. 2013.