Totipotenz

Totipotenz
Totipotenz, Fähigkeit einer Zelle eines Lebewesens, aus sich heraus ein neues, vollständiges Individuum entstehen zu lassen; basiert auf dem Vorhandensein identischer genetischer Information in den Zellkernen aller Zellen eines Vielzellers. Bestimmte Teile des Genoms werden bei der Differenzierung der Zellen aktiviert oder inaktiviert. Bei den höheren Tieren behalten im Verlauf der Differenzierung meist nur die Zellen der Keimbahn ihre T., während die übrigen differenzierten Zellen sie meist bereits nach wenigen Furchungsteilungen irreversibel verlieren. So entwickelt sich noch jedes Blastomer des Vierzellenstadiums beim Seeigel zu einer ganzen Larve. In späteren Entwicklungsstadien kann manchmal aus einer entkernten Eizelle, in die man den Kern einer bereits differenzierten Körperzelle (etwa Darmepithelzelle beim Krallenfrosch Xenopus) eingesetzt hat, ein vollständiges Tier entstehen. Bei den Zellen auch der höheren Pflanzen geht in der Regel die T. nicht verloren, z.B. kann bei abgeschnittenen Begonienblättern aus einer einzelnen Epidermiszelle eine neue Pflanze regenerieren.

Deutsch wörterbuch der biologie. 2013.

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