- Befruchtung
- Befruchtung, zur ⇒ Sexualität gehörender, durch Plasmogamie und meist unmittelbar darauf folgender Karyogamie gekennzeichneter Verschmelzungsvorgang, bei dem zwei geschlechtlich unterschiedliche haploide Zellen, meist Gameten, miteinander zu einer diploiden Zygote verschmelzen. Die Zellen finden durch Sexuallockstoffe (⇒ Gamone) zueinander. Bei Protisten, ebenso bei verschiedenen mehrzelligen Algen verläuft die B. im Rahmen von Isogamie oder Anisogamie, bei höheren Pflanzen und Metazoen von Oogamie. Sonderformen der B. sind ⇒ Autogamie, ⇒ Pädogamie. Die B. findet bei vielen Algen und Pilzen in Oogonien statt, wo Spermatozoide mit in Ein- oder Mehrzahl vorhandenen Eizellen verschmelzen, bei Moosen, Farnpflanzen und Gymnospermen in Archegonien. Angiospermen haben keine Archegonien mehr. Nur noch bei ursprünglichen Gymnospermen erfolgt die B. durch Spermatozoide, bei allen übrigen Spermatophyten liegt eine Pollenschlauchb. durch unbegeißelte Spermazellen vor. Bei den Angiospermen wächst der Pollenschlauch zum Eiapparat, dringt dort in eine Synergide ein, die dadurch abstirbt. Die beiden frei werdenden Spermazellen führen die ⇒ doppelte B. aus. Bei vielen Pilzen kommt es zur ⇒ Gametangiogamie, bei der vielkernige Gametangien verschmelzen, bei Basidiomyceten zur ⇒ Somatogamie,bei der Körperzellen verschiedengeschlechtiger Hyphen verschmelzen.Die Eizelle der Metazoen wird durch die ⇒ Besamung zu ihrer Entwicklung angeregt. Der Kern des Spermiums vergrößert sich danach bis zum Umfang des Eikerns, mit dem er verschmilzt. Das Centriol des Spermiums teilt sich und wirkt an der folgenden Teilung der Zygote mit, während das Centriol der Eizelle verkümmert oder inaktiv ist.
Deutsch wörterbuch der biologie. 2013.