- Temperatursinn
- Temperatursinn, durch Thermorezeptoren vermittelte Fähigkeit der Temperaturwahrnehmung, die bei allen Tieren vermutet wird, von einigen Wirbellosen (z.B. Ciliaten) und homoio- und poikilothermen Wirbeltieren bekannt ist und dem Aufsuchen des Temperaturoptimums und der Thermoregulation dient.Viele Schlangen haben Infrarotrezeptoren; bei Klapperschlangen liegen sie in zwei Gruben an der Kopfseite und dienen der Ortung der Beute. Beim Menschen liegen in der Haut oberflächennah die Kältepunkte, tiefer die selteneren Wärmepunkte. Sinkt die Hauttemperatur ab, antworten die Kältepunkte zunächst mit einer starken Frequenzerhöhung der Aktionspotentiale, dann fällt die Frequenz auf den für die jeweilige Temperatur spezifischen Wert ab. Bei Erhöhung der Temperatur über 40° C verschwinden die Potentiale; erst bei sehr hohen Temperaturen kommt es wieder zur Impulsbildung (paradoxe Kälteempfindung). Die Wärmepunkte steigern Frequenz bei Temperaturerhöhung.
Deutsch wörterbuch der biologie. 2013.