- Bauchspeicheldrüse
- Bauchspeicheldrüse, Pankreas, Anhangsdrüse des Darmes bei Wirbeltieren; besteht aus einem endokrinen (⇒ Langerhans-Inseln) und einem exokrinen Anteil, der zur Neutralisation des sauren Speisebreis über einen Ausführgang in den Dünndarm (bei Säugern in den Zwölffingerdarm) in einem wässrigen, schwach alkalisch reagierenden Bauchspeichel Verdauungsenzyme und Natriumhydrogencarbonat (NaHCO3) abgibt. Verdauungsenzyme der B. sind α-Amylase; Lipasen; Trypsinogen und bei Säugern Chymotrypsinogen als Vorstufen des Trypsins; ein früher Erepsin genanntes Enzymgemisch aus Carboxypeptidasen, Aminopeptidasen und Dipeptidasen; Glykosidasen und Ribo- und Desoxyribonucleasen. Die Steuerung der B.saft-Absonderung erfolgt in mehreren Phasen, die bei den Säugern gut untersucht sind. Zunächst reizt die in den Mund aufgenommene Nahrung die Chemorezeptoren der Mundschleimhaut; daraufhin wird die Tätigkeit der B. reflektorisch über den Nervus vagus verstärkt. Die Dehnung der Magenwand wirkt dann, ebenfalls über den Nervus vagus, steigernd auf die B.sekretion. Wenn schließlich der Nahrungsbrei in den Zwölffingerdarm gelangt, stimulieren Magensäure, Fett und Proteine die Schleimhaut des Zwölffingerdarms zur Sekretion der Hormone Sekretin und Pankreozymin. Diese regen die B. zurAusschüttung eines enzymarmen Bauchspeichels an, der große Mengen an Natriumhydrogencarbonat enthält und dadurch die Salzsäure neutralisiert.
Deutsch wörterbuch der biologie. 2013.