somatische Hybridisierung

somatische Hybridisierung, Fusion zweier oder mehrerer somatischer Zellen verschiedener, auch artverschiedener Individuen, die es in manchen Fällen, v.a. bei Pflanzen, ermöglicht, aus dem Fusionsprodukt eine durch normale Kreuzung nicht erreichbare Bastardform heranzuziehen. Bei tierischen Zellen gelangen etwa Zellfusionen von Makrophagen einer Ratte mit Erythrocyten eines Huhns, wobei sich im Erythrocytenkern DNA-Replikation und RNA-Synthese vollzogen. Man kann auf diese Weise MausMensch- oder etwa Mücke/Mensch-Hybridzellen herstellen. In Hybridzellen stark unterschiedlicher Arten gehen viele Chromosomen oder Teile von Chromosomen verloren, so in Hybridzellen von Maus/Mensch viele menschliche Chromosomen. Die verbleibenden Chromosomen oder Chromosomenteile können durch Fluoreszenzfärbung identifiziert und den entsprechenden Genprodukten (Enzymen) zugeordnet werden; auf diese Weise kann man menschliche Gene grob kartieren. Aus manchen pflanzlichen Zellhybriden, die aus der Fusion von zellwandlosen Protoplasten gewonnen werden, entstehen vollständige Pflanzen. So gelang z.B. die s.H. von Kartoffel und Tomate, von Tabak und Petunie. Bei nicht nahe verwandten Arten sind diese Bastarde wegen des Verlusts einzelner Chromosomen unförmig gestaltet und haben sterile Blüten.