Schilddrüsenhormone

Schilddrüsenhormone, die beiden von der ⇒ Schilddrüse gebildeten jodhaltigen Hormone Thyroxin (Tetrajodthyronin, T4) und Trijodthyronin (T3) sowie bei Säugetieren das ⇒ Calcitonin. Thyroxin und Trijodthyronin werden unter Steuerung des thyrotropen Hormons der Adenohypophyse durch enzymatischen Abbau aus Thyroglobulin gebildet. T3 und T4 haben Stoffwechselfunktionen: Sie steigern die O₂-Aufnahme der Zellen, die Proteinsynthese, den Lipid- und Kohlenhydratstoffwechsel und die Enzymaktivität. Für Wachstum und Entwicklung sind die S. unbedingt notwendig. Überfunktion der S. und damit erhöhte Ausschüttung der S. führt zu erhöhtem Stoffumsatz (beim Menschen Basedowsche Krankheit mit weichem Kropf), Unterfunktion zur Verringerung der Stoffwechselintensität und bei Jodmangel zu einem harten Kropf. Die morphogenetische Funktion zeigt sich darin, dass Ausfall oder Unterfunktion in der S. im Jugendalter bei Säugern und Vögeln zu Entwicklungsstörungen führen, wohingegen Thyroxingaben bei Amphibien verfrüht die Metamorphose auslösen. Fehlt bei ihnen die Schilddrüse oder ist ihre Funktion gestört, behalten sie ihre larvale Organisation bei (Neotenie). Die Häutung der Urodelen und Reptilien wird ebenso durch die S. beeinflusst wie die Mauser einiger Vögel.