- Rangordnung
- Rangordnung, Sozialgefüge in vielen individualisierten Tiergesellschaften, das durch Überordnung (Dominanz) der Ranghöheren und Unterordnung (Subordination) der Rangniederen geprägt ist; kommt nur bei höheren Wirbeltieren vor. Die R. hat aggressionshemmende, die Gruppenstabilität fördernde Funktionen. Das ranghöchste Individuum wird als Alpha- Tier bezeichnet, das oder die ihm in der Rangreihe folgende(n) als Beta-Tiere usw.; das rangniedrigste Tier ist das Omega-Tier. M und f einer Gruppe können eine gemischtgeschlechtige R. bilden oder nach Geschlechtern getrennte R. Diese können wie bei den Pavianen voneinander unabhängig sein oder wie bei den Dohlen so zusammenhängen, dass der Status eines f dem Status des mit ihm verpaarten m entspricht. R. entstehen i.A. in zunächst homogenen Scharen (z.B. Küken im Hühnerhof) durch Rangstufenkämpfe. Die so entstandene R. ist nicht völlig starr; einzelne Individuen können auf- oder absteigen. Eine lineare, also einreihige R. bildet z.B. die Hackordnung der Hühner. Viele R. sind komplex, so z.B. bei Pavianen. Die Ranghohen haben Rechte wie einen großen Individualraum, Vorrang bei Nahrungsaufnahme, Partnerwahl, Ruheplatzwahl, aber auch Pflichten wie z.B. Futtersuche (Haushahn), Verteidigung der Gruppe (Wölfe), Schlichten von Streitigkeiten. ImUmgang der Ranghöheren mit den Rangniederen mildern verschiedene Mechanismen und Verhaltensweisen wie ⇒ Aggressionshemmung und ⇒ Kommentkampf die negativen Auswirkungen der R.
Deutsch wörterbuch der biologie. 2013.