- Prostaglandine
- Prostaglandine, zuerst in der Prostata und der Samenflüssigkeit entdeckte, zu den ⇒ Gewebshormonen gehörende, den ⇒ Eicosanoiden zugeordnete Lipide; mehrfach ungesättigte hydroxylierte Fettsäuren mit 20 C-Atomen; sie kommen in fast allen tierischen Geweben von den Weichtieren bis zum Menschen vor; wirken vorwiegend auf die Umgebung ihres Freisetzungsortes, werden aber auch vom Blut transportiert. P. sind Derivate der Prostansäure. Durch Bindung zwischen C8 und C12 enthalten sie einen Fünfring. Je nach Anordnung der Doppelbindungen sowie der Hydroxylund Ketogruppen unterscheidet man mehrere P.gruppen. Auf einen neuralen oder chemischen Reiz (z.B. Histamin, Serotonin) hin werden P. sezerniert. Sie wirken bereits in kleinsten Mengen, werden nicht gespeichert und nach kurzer Zeit wieder inaktiviert. Die Wirkungen der einzelnen P.gruppen sind vielfältig und uneinheitlich; so erweitern die PGA die Arterien und hemmen die Magensekretion, die PGE senken die lipolytischen Wirkungen anderer Hormone und hemmen die Erregungsübertragung im Nervensystem, die PGF steigern den Blutdruck und verstärken die Kontraktionen von Gefäß- und Bronchialmuskulatur. P. sind auch an Uteruskontraktionen, an der Entzündungshemmung und der Feinregulation von hormonell ausgelösten Vorgängen beteiligt. P. werdenals Arzneimittel eingesetzt.
Deutsch wörterbuch der biologie. 2013.