- Plasmolyse
- Plasmolyse, bei lebenden Pflanzenzellen Verringerung der Wanddehnung und nachfolgend Ablösung des Protoplasten von der Zellwand; wird durch osmotisch bedingten Wasserausstrom aus der Vacuole in das die Zelle umgebende Medium hervorgerufen. Man kann diesen Vorgang, der mit einer Schrumpfung der Vacuole einhergeht, beobachten, wenn die Außenlösung hypertonisch, d.h. konzentrierter als der Zellsaft ist. Manchmal bleibt die Verbindung einzelner Plasmafäden zu den Plasmodesmen der Wand erhalten (Hecht-Fäden). Die Deplasmolyse erfolgt, wenn man die plasmolysierte Zelle in Wasser oder eine stark verdünnte Lösung (hypotonische Lösung) bringt: Dann diffundiert Wasser in die Vacuole, und der Protoplast legt sich wieder der Zellwand an. Nur lebensfähige Zellen sind plasmolysierbar und deplasmolysierbar; denn nur bei ihnen sind Plasmalemma und Tonoplast semipermeabel, d.h. für das Lösungsmittel gut, für die gelösten Stoffe dagegen nicht oder nur schwer durchlässig. Die Zellwand ist sowohl für Wasser als auch für darin gelöste Stoffe durchlässig. Sind die Konzentrationen des Zellsaftes und des äußeren Mediums etwa gleich groß (isotonisch), so kommt der P.vorgang über ein Anfangsstadium, in dem sich der Protoplast von den Zellecken ablöst, nicht hinaus: Grenzp. In der Pflanzenzelle ist im Normalfall die inden Capillarräumen der Zellwand vorhandene Außenlösung geringer konzentriert als der Zellsaft; daher übt dieser einen starken Druck aus und presst den Protoplasten gegen die Zellwand: ⇒ Turgor.
Deutsch wörterbuch der biologie. 2013.