- Placenta
- Placenta, 1) der Brutpflege dienendes Organ, das aus embryonalen und mütterlichen (Bereiche von Uterus oder Eileiter) Teilen gebildet wird; bei verschiedenen viviparen Tieren (z.B. Onychophoren, Eidechsen, einigen Haien, Beuteltieren, Placentatieren) jeweils unterschiedlich entwickelt, hoch differenziert bei den Placentatieren, einfacher gestaltet bei anderen (bei Haien und Beuteltieren häufig als ⇒ Dottersackplacenta). 2) Bei Placentatieren hochdifferenziertes, aus Chorion und Uterusepithel samt Uterusbindegewebe gebildetes Kontaktorgan, das der Ernährung des Embryos, dem Abtransport von Stoffwechselschlacken, dem Gasaustausch und der Produktion von Hormonen (⇒ Choriongonadotropin, Östrogene, Gestagene, weitere Hormone mit z.T. noch ungeklärter Funktion) dient. Je nach Reduktion des Uterusanteils der P., die im Lauf der P.entwicklung immer weiter voranschreitet und bei verschiedenen Säuger-Familien unterschiedlich weit geht, unterscheidet man verschiedene P.-Typen. So bleibt z.B. bei der epitheliochorialen P. das mütterliche Schleimhautepithel an der Kontaktstelle mit dem Chorion erhalten (z.B. Anfangsphase der P.-Bildung bei Primaten; endgültige P. bei Huftieren, Walen, Halbaffen). Bei vielen Insektenfressern und den Primaten entwickelt sich eine hämo-choriale P., bei der die mütterlichen Gefäßwände an der Kon-taktstelle aufgelöst sind und die Chorionzotten in das mütterliche Blut eintauchen. Der mütterliche und der embryonale Blutkreislauf bleiben jedoch getrennt. Während der Geburt werden mütterliche Bluträume geöffnet. Die P. wird als Nachgeburt ausgestoßen. 3) Wulstförmige Leiste im Fruchtknoten, auf der sich die Samenanlagen entwickeln (⇒ Gynoeceum).
Deutsch wörterbuch der biologie. 2013.