- Ausbreitung
- Ausbreitung, Arealvergrößerungen und -veränderungen von Tier- und Pflanzenarten infolge des Populationsdrucks und in Abhängigkeit von abiotischen und biotischen Faktoren wie Klima, Nahrungsangebot, Krankheiten, geologischen Veränderungen, genetischen Veränderungen, Feinden, Ausbreitungsschranken (z.B. Flüsse, Meere, Wüsten, Hochgebirge) sowie anthropogenen Einflüssen. Aktive A. durch adulte Tiere erfolgt bei der Mehrzahl der Landtiere durch zufällige Ortsveränderungen und ⇒ Wanderungen. Passive A. findet man bei den meisten Pflanzen (⇒ Diasporena.), vielen wasserlebenden Tieren, z.B. solchen mit planktischen Larven, sowie verschiedenen Landtieren. Neben der A. durch Wasser (Hydrochorie) spielt die A. durch den Wind (Anemochorie) eine große Rolle, beispielsweise bei vielen geflügelten, aber auch bei flügellosen Formen wie Collembolen, Spinnen, Schmetterlingsraupen, Cysten (z.B. von Protozoen und Copepoden), Dauereiern (z.B. von Rotatorien) und Dauerknospen (z.B. Gemmulae der Schwämme). Auf schwimmenden Gegenständen können Tiere A.schranken wie Flüsse oder sogar Meere überwinden. Durch Phoresie, d.h. Anheftung an andere Tiere, werden z.B. Laich von Weichtieren, Fischen und Amphibien, viele Parasiten und der Schiffshalterfisch verbreitet, der sich an größere und schnellere Fi-sche anheftet. Eine wichtige Form der passiven A. ist schließlich auch die absichtliche (z.B. Kaninchen in Australien) oder unabsichtliche (z.B. durch Schiffe) Verschleppung von Arten durch den Menschen (Anthropochorie).
Deutsch wörterbuch der biologie. 2013.