- Nervensystem
- Nervensystem, aus Neuronen, Rezeptoren, Gliazellen und Bindegewebselementen aufgebautes, agierendes und reagierendes Organsystem der Metazoen, das Reize aus dem Körperinneren und aus der Umwelt aufnimmt, verarbeitet, weiterleitet und Körperreaktionen steuert. N. sind oft durch Hüllen von den übrigen Körperkompartimenten abgetrennt. Sie können, z.B. bei Polypen und Hemichordaten, von Basalmembranen umgeben sein. Bei den höheren Metazoen sind die Neurone in Gliazellen eingebettet. Bei niederen Wirbeltieren findet man zusätzlich einfache Bindegewebshüllschichten, bei Landwirbeltieren und Knochenfischen Hirnhäute. N. haben drei Hauptbestandteile: Nervennetze, Ganglien, Nerven bzw. Bahnen. Während bei den Hohltieren das N. nur aus einem Nervennetz besteht, kommt es im N. der Plattwürmer und Fadenwürmer bereits zu Zentralisierungen. Die höher entwickelten Plattwürmer haben neben dem Nervennetz Ganglien im Kopfbereich (Gehirn) und Markstränge. Bei den Fadenwürmern gehen von einem am Vorderende gelegenen Schlundring, der aus mehreren Ganglien besteht und den Darm umgreift, Markstränge aus, die den Körper der Länge nach durchziehen. Die Weichtiere haben ein ⇒ Zentralnervensystem. Am höchsten entwickelt sind die Zentralnervensysteme von Cephalopoden, Gliedertieren (⇒Strickleiternervensystem) und Wirbeltieren.
Deutsch wörterbuch der biologie. 2013.