Mitose

Mitose
Mitose, Kernteilung der Eucyte (mit meist nachfolgender Zellteilung), durch die zwei Tochterzellen mit gleicher Chromosomenzahl und gleicher genetischer Information wie die Mutterzelle gebildet werden; Voraussetzung für die Neubildung von Körperzellen und die ungeschlechtliche Fortpflanzung. Die M. dauert meist zwischen 30 und 180 min und kann in vier Phasen unterteilt werden.
    Prophase: Die Chromosomen kontrahieren sich. Vor Beginn der M. erfolgt die DNA-Replikation; daher besteht jedes Chromosom aus zwei identischen DNA-Strängen (und Protein), den Chromatiden, die durch das Centromer (Kinetochor) zusammengehalten und in zwei Schenkel geteilt sind. Aus Mikrotubuli bildet sich zwischen den Polen die Kernspindel; in Zellen mit Centriolen sind an diesem Vorgang auch die Centriolen beteiligt. Nucleoli und Kernhülle lösen sich auf.
    Metaphase: Die Chromosomen verkürzen sich weiter schraubenförmig, der Längsspalt zwischen den beiden Chromatiden ist sichtbar. Die Centromere verlagern sich in die Äquatorialebene, die Äquatorialplatte entsteht. Die vollständige Trennung der Chromatiden, auch im Centromer, erfolgt am Ende der Metaphase. Die verschiedenen Chromosomen können nach Größe und Form am besten in der Metaphase
unterschieden werden ( Karyogramm).
    Anaphase: Die beiden Chromatiden jedes Chromosoms werden an ihren Centromeren vom Spindelapparat auseinander gezogen und jeweils zu einem Pol transportiert. An beiden Polen befindet sich dann ein vollständiger Chromosomensatz.
    Telophase: Durch Abbau der Mikrotubuli verschwindet die Kernspindel. Die Chromosomen verlängern und entschrauben sich und bilden das Chromatin. Um jeden Tochterkern bildet sich eine neue Kernhülle, die Nucleoli erscheinen.
    Anschließend erfolgt die Cytokinese (Zellteilung). Unterbleibt sie, so entsteht eine Zelle mit zwei Kernen ( polyenergide Zelle). Mitochondrien und Plastiden, die sich ebenfalls durch Teilung unabhängig von der M. vermehren, werden bei der Durchschnürung auf die beiden Tochterzellen verteilt. Nach M. und Cytokinese tritt die Zelle in die Interphase ein.
    Es kann zu verschiedenen M.-Störungen kommen, z.B. der Endomitose, bei der die Kernspindelbildung und Kernhüllenauflösung unterbleiben. Colchicin und andere die Polymerisation von Tubulin hemmende Substanzen wirken als Spindelgifte.

Deutsch wörterbuch der biologie. 2013.

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  • Mitose — Mitose, indirekte Kernteilung im Gegensatz zur direkten (Amitose); s. Zelle …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • mitose — s. f. 1. Processo de divisão da célula viva mantendo o mesmo número de cromossomas. 2. Cariocinese …   Dicionário da Língua Portuguesa

  • Mitose — Une cellule en métaphase …   Wikipédia en Français

  • Mitose — Als Mitose (zu griechisch μίτος = Faden) (auch Karyokinese oder indirekte Kernteilung) bezeichnet man den Vorgang der Zellkernteilung bei Zellen eines eukaryotischen Lebewesens. Im Anschluss an die Kernteilung erfolgt meistens die Teilung des… …   Deutsch Wikipedia

  • Mitose — Verdoppelung; Klonung; Teilung * * * Mi|to|se 〈f. 19; Biol.〉 indirekte Zellkernteilung, wobei der Chromosomenbestand jeder neuen Zelle gegenüber der Ausgangszelle gewahrt bleibt; Ggs Amitose [<grch. mitos „Faden, Schlinge, Kette“] * * *… …   Universal-Lexikon

  • Mitose — Mito̱se [zu gr. μιτος = Faden] w; , n: indirekte Zellkernteilung, bei der im Gegensatz zur ↑Reduktionsteilung jede Tochterzelle (infolge Längsspaltung der Chromosomen) den vollständigen Chromosomensatz erhält. (Die Mitose liegt der Bildung von… …   Das Wörterbuch medizinischer Fachausdrücke

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