- Metatheria
- Metatheria, Beuteltiere, ca. 250 Arten umfassende Unterklasse der ⇒ Mammalia. Kennzeichnend ist, dass die Jungen bereits nach sehr kurzer Tragzeit in noch wenig entwickeltem Zustand geboren und dann in einem Brutbeutel (Marsupium) am Körper großgezogen werden. Dort saugen sie sich an einer Zitze fest. Der Beutel kann reduziert sein oder vollkommen fehlen. Verbreitet ist die Dottersackplacenta. Die Vagina ist oft zweigeteilt, der Penis gegabelt. Das Corpus callosum (Balken) im Gehirn ist klein, das Hirngewicht im Vergleich zu dem der Placentalier gering. In jeder Kieferhälfte, in der sich bis zu fünf Incisivi und bis vier Molaren befinden können, wird nur der letzte Prämolar gewechselt. Die M. findet man heute nur noch in Australien mit Neuguinea (170 Arten) und Amerika (80 Arten in Süd- und Mittelamerika, eine, Didelphis marsupialis Nordopossum, in Nordamerika). Parallel zu den Placentaliern haben die M. insbesondere in Australien, das die Placentalier erst sehr viel später besiedelten, verschiedene Lebensformtypen entwickelt, z.B. Insektenfresser (Beutelmaus, Beutelmaulwurf, Flugbeutler), Fleischfresser (Beutelwolf, Beutelmarder), Frucht- und Blattfresser (Koala), Nagerformen (Wombat), große weidende Tiere (Känguruh). Die systematische Gliederung ist nicht eindeutig. Als Merkmale gelten weithin die An-zahl der Incisivi und das Vorhandensein einer Putzklaue nach Verschmelzung der 2. und 3. Zehe. Häufig zählt man alle Arten nur noch zu einer einzigen Ordnung, den Marsupialia mit mehreren Überfamilien, z.B. Didelphoidea, Beutelratten mit z.B. Didelphis, Opossum; Perameloidea, Nasenbeutler mit z.B. Perameles, Beuteldachs; Phalangeroidea mit z.B. Känguruh, Koala, Wombat.
Deutsch wörterbuch der biologie. 2013.