- Mammalia
- Mammalia, Säuger, ca. 6000 Arten umfassende, zu den Amnioten gehörende Klasse der Wirbeltiere. Die unabhängig von den Vögeln entwickelte Homoiothermie ging mit der Entwicklung von Haaren, Drüsen in der Haut und einer Steigerung des Energieumsatzes einher. Die M. haben leistungsfähige Sinnesorgane und ein hoch entwickeltes Gehirn. Es ist nur der linke Aortenbogen vorhanden, die Herzkammern sind vollständig getrennt. Die Nahrung – M. sind Pflanzenfresser, Fleischfresser, Allesfresser – wird von einem leistungsfähigen Gebiss zerkleinert. Kennzeichnend für die M. ist das sekundäre ⇒ Kiefergelenk aus Dentale und Squamosum, durch das der Kauapparat ebenfalls verbessert wird. Aus dem 4. und 5. Kiemenbogen entsteht der Schildknorpel; durch das Siebbein wird die Nasenhöhle von der Stirnhöhle getrennt; das Temporale überdeckt den Schläfen-Ohrbereich; zahlreiche Schädelknochen (z.B. Prae- und Postfrontale, Quadratojugale) gehen verloren. Der sekundäre Gaumen wird von den nach innen auswachsenden Praemaxillare und Maxillare zusammen mit dem Palatinum gebildet. Die zwei Gelenkhöcker (Condyli) am Hinterhaupt erlauben Dreh- und Nickbewegungen. Das Zwerchfell trennt Brust- und Bauchhöhle. Die nach artspezifisch unterschiedlich langen Tragzeiten geborenen Jungtiere werden mit Milch aus den Milch-drüsen gesäugt; Viviparie (Ausnahme Monotremata); Nesthocker und Nestflüchter. M. sind zumeist Landtiere, doch gibt es auch Anpassungen an das Leben in der Luft (Fledertiere) und sekundäre Rückkehr ins Wasser (z.B. Wale). Die M. erscheinen bereits in der oberen Trias. Über die Ictidosaurier besteht eine Verbindung zu den Reptilien. Unterklassen ⇒ Prototheria, Monotremata, Kloakentiere; ⇒ Metatheria, Beuteltiere; ⇒ Eutheria, Placentalia, Placentatiere. Metatheria und Eutheria werden auch als Theria (lebend gebärende Säugetiere) den Prototheria gegenübergestellt.
Deutsch wörterbuch der biologie. 2013.