- Kohäsionsbewegungen
- Kohäsionsbewegungen, in Pflanzengewebe aus lebenden Zellen mit großen Vacuolen oder in Pflanzengewebe mit toten, wassergefüllten Zellen vorkommende Bewegungsvorgänge, wie sie v.a. als Öffnungsmechanismus von Farnsporangien bekannt geworden sind. Das Sporangium hat eine präformierte Stelle, das Stomium, an dem es aufreißt, sowie einen Anulus, einen Ring von Zellen, deren Wände mit Ausnahme der Außenwände verdickt sind. Die Anuluszellen sind nach dem Absterben des Cytoplasmas zunächst ganz mit Wasser gefüllt. Das Wasser verdunstet durch die dünnen Außenwände. Infolge der Kohäsionskräfte des Wassers wird die dünne Außenwand nach innen gezogen. Dadurch entsteht eine Gewebespannung, die zum Aufreißen des Sporangiums am Stomium führt. Der Anulus wird gestreckt – um so mehr, je mehr Wasser in den Zellen verdunstet. Schließlich bricht die Kohäsion des Wassers zusammen, die Außenwände heben sich vom Wasser ab, und in der Zelle entsteht ein Gasraum. Der gestreckte Anulus klappt in die Ausgangslage zurück. Bei dieser ruckartigen Bewegung werden die anhaftenden Sporen ausgeschleudert. Auch die Öffnung der Pollensäcke beruht auf K., allerdings kommt es dabei nicht zum Rückschlag.
Deutsch wörterbuch der biologie. 2013.