- Kiemendarm
- Kiemendarm, beidseitig von Kiemenspalten durchbrochener Abschnitt des Vorderdarms bei Hemichordaten, insbesondere Enteropneusten, und Chordaten, der der Nahrungsaufnahme und der Atmung dient. Der K.darm der Manteltiere und Schädellosen (mit Branchiostoma, Lanzettfischchen) enthält sehr viele Kiemenspalten. Das durch das Maul einströmende Wasser wird durch die Spalten, deren Wände mit Wimperepithel bedeckt sind, wieder ausgestoßen. Die K.spalten halten die Nahrungsteilchen zurück. Im Endostyl (Hypobranchialrinne), einer ventralen Rinne des K., wird Schleim abgeschieden, mit dem die Nahrung über die Epibranchialrinne dorsal nach hinten in den Mitteldarm befördert wird. Bei den Wirbeltieren entstehen aus dem K. die Kiemen und die Lungen. Die Zahl der Kiemenspalten wird reduziert: 7 bei den zu den Agnathen gehörenden Neunaugen, 5 bei Knorpelfischen, meist 4 bei den Osteichthyes (Knochenfischen). Der K. wird bei den Landwirbeltieren embryonal angelegt und bildet Drüsen mit innerer Sekretion: Thymus, Nebenschilddrüse, Schilddrüse.
Deutsch wörterbuch der biologie. 2013.