- Kernspindel
- Kernspindel, Spindelapparat, Struktur, die v. a. aus Mikrotubulibündeln besteht, für die Chromosomenbewegungen während der Kernteilung sorgt, zu Beginn von Mitose und Meiose aufgebaut und nach deren Ende wieder abgebaut wird. Aufbau und Funktionsweise der K. ist bei den Eucyten unterschiedlich. Bei Zellen mit Centriolen (Tieren, einige Algen und Pilze), teilen sich die beiden Centriolen. Je ein Centriolenpaar rückt an die gegenüberliegende Seite des Zellkerns, dessen Hülle sich bald aufzulösen beginnt, sodass die beiden Pole der K. entstehen. Jedes Centriolenpaar bildet um sich herum sternförmig ausstrahlende Mikrotubulifasern. Außer dieser Asterstrahlung gibt es in der K. zwei Fasertypen: Ein Teil der Mikrotubulifasern bilden die Chromosomen- oder Kinetochorfasern, die mit den Kinetochoren der Chromatiden verbunden sind, ein anderer Teil die Zentral- oder Polfasern, die von Pol zu Pol in Längsrichtung durch die Zelle ziehen; dabei reichen die kürzeren von ihnen nur ein Stück in die andere Spindelhälfte hinein und überlappen mit den vom anderen Pol kommenden Polfasern. In Zellen ohne Centriolen (z.B. Spermatophyten, viele Pilze) fehlt die Asterstrahlung. Es sind noch weitere K.-Strukturen bekannt.
Deutsch wörterbuch der biologie. 2013.