- Jahresringe
- Jahresringe, auf dem Stammquerschnitt von Bäumen, v. a. bei Nadelhölzern mit bloßem Auge erkennbares Ergebnis der jahresrhythmischen Tätigkeit des Cambiums; zeigen in Klimata mit begrenzter Vegetationsperiode den jährlichen Dickenzuwachs im Holz an. In Mitteleuropa ist die Cambiumtätigkeit an die Jahreszeiten gebunden.Nadelhölzer. Die im Frühjahr bei Wiederbeginn der Cambiumtätigkeit gebildeten Tracheiden sind weitlumig und dünnwandig. Als Frühholz dienen sie vorwiegend der Wasserleitung. Die später im Jahr – bis zum Spätsommer, wenn das Cambium seine Tätigkeit einstellt – entstehenden Tracheiden sind zunehmend englumig und dickwandig, da sie als Spätholz v. a. der Festigung dienen. Die scharfe J.grenze entsteht beim Übergang dieser Spätholzgefäße zu den weitlumigen Tracheiden des folgenden Frühjahrs. Aus der Anzahl der Jahresringe lässt sich das Alter eines Baumes bestimmen. Die Breite der Jahresringe ist artspezifisch und hängt darüber hinaus von den Umweltbedingungen (Wasserversorgung, Licht-, Temperaturverhältnisse) ab.Laubhölzer. Bei diesen sind die Jahresringgrenzen weniger deutlich ausgeprägt. Zerstreutporige Hölzer (z.B. Pappel, Birke, Ahorn) bilden während der gesamten Vegetationsperiode weitlumige Tracheen undTracheiden; diese sind daher über den ganzen Jahresring zerstreut. Bei den ringporigen Hölzern (z.B. Eiche, Esche, Ulme) werden nur im Frühjahr sehr weitlumige Gefäße gebildet; diese sind jedoch nur kurze Zeit (1–3 Vegetationsperioden) in Funktion. Ringporige Hölzer haben eine viel höhere Wasserleitungsgeschwindigkeit als zerstreutporige. Leitende Jahresringe werden als Splintholz von den toten, ausschließlich der Festigung dienenden, dem Kernholz, unterschieden. Dessen Gefäße sind durch ⇒ Thyllen oder durch Polysaccharide oder Harze verschlossen.
Deutsch wörterbuch der biologie. 2013.