- Isolation
- Isolation, 1) geographische I., Abbruch des Genaustauschs zwischen einer (etwa durch Klimaveränderung, geologische Veränderung) abgedrängten oder schwer zugängliche Gebiete besiedelnden Teilpopulation und der Ausgangspopulation; als Voraussetzung für die allopatrische ⇒ Artbildung wichtiger Evolutionsfaktor. 2) reproduktive I., Verhinderung oder Erschwerung des Genaustauschs zwischen Arten; meist als Folge geographischer I.Es gibt verschiedene I.mechanismen: a) ökol. I. – Bevorzugung unterschiedlicher Lebensräume, z.B. benötigt eine Anopheles-Art für die Larvenentwicklung Brackwasser, eine andere Süßwasser; b) saisonale I. – Unterschiede in den Paarungszeiten, z.B. blüht Sambucus nigra, Schwarzer Holunder, später als Sambucus racemosa, Traubenholunder; c) mechanische I. – Unmöglichkeit der Begattung durch nicht zusammenpassende Kopulationsorgane, z.B. bei manchen Arthropoden; d) etholog. I. – Verhinderung der Paarung durch artspezifische Verhaltensauslöser, z.B. Gesänge, Balztänze; e) Gameteni. – Unterbleiben der Befruchtung trotz Übertragung der Gameten, z.B. durch Hemmung des Pollenschlauchwachstums von artfremdem Pollen; f) Bastardsterblichkeit – Absterben der Bastarde schon während der Embryonalentwicklung oder später; g) Bastardsterilität in der F1-oder F2-Generation, häufig aufgrund von Unterschieden zwischen den homologen Chromosomen oder in der Chromosomenzahl. Die I.mechanismen a) – e) wirken präzygotisch, f) und g) postzygotisch. Insbesondere bei Pflanzen sind die I.mechanismen nicht immer voll wirksam.
Deutsch wörterbuch der biologie. 2013.