- Hymenoptera
- Hymenoptera, Hautflügler, mehr als 100000 Arten umfassende Ordnung der Insekten; Unterklasse ⇒ Pterygota. Große Facettenaugen, drei Punktaugen; fadenförmige Fühler mit unterschiedlicher Gliederzahl; Mandibeln stets als Beißwerkzeuge ausgebildet, übrige Mundteile entweder leckend oder zu einem Leck- und Saugrüssel umgeformt (⇒ Mundwerkzeuge). Die vier häutigen Flügel sind im Flug durch Haftvorrichtungen miteinander verbunden; die Vorderflügel sind größer als die Hinterflügel. Die Flügel können rückgebildet sein, fehlen (z.B. Ameisenarbeiterinnen) oder auch nur zeitweise vorhanden sein (z.B. Ameisenköniginnen). Während bei den Symphyta Brust und Hinterleib breit miteinander verbunden sind, haben die Apocrita eine »Wespentaille«, eine Einschnürung zwischen dem 1. und 2. Abdominalsegment. Die f besitzen einen aus Gonopoden gebildeten Legestachel; dieser ist bei vielen Apocrita (z.B. echte Bienen, Faltenwespen, Ameisen) zu einem Giftstachel umgebildet. Die H. sind Räuber oder ernähren sich von Pollen, Pflanzensäften. Ameisen, Bienen und Faltenwespen bilden ⇒ Insektenstaaten. Die Larven der Symphyta ähneln den Schmetterlingsraupen und ernähren sich selbstständig von Pflanzenteilen, die der Apocrita sind madenförmig und leben parasitisch in tierischem oder pflanzlichem Gewebe (z.B. Schlupfwes-pen, Gallwespen) oder werden im Nest mit Nahrung versorgt (z.B. Brutfürsorge der Grabwespen; Brutpflege der Bienen). Auch Brutparasitismus – die Eier werden in Nester anderer H. gelegt – kommt vor (z.B. Kuckucksbienen). Die Entwicklung entspricht einer vollkommenen Verwandlung. Die Verpuppung (Typ freie Puppe) erfolgt meist in einem Kokon. Fossil sind H. seit der Trias bekannt. Für den Menschen sind H. als Blütenbestäuber und als Feinde von Schadinsekten sehr nützlich; einige Symphyta schädigen Nutzpflanzen. Unterordnungen ⇒ Symphyta; ⇒ Apocrita.
Deutsch wörterbuch der biologie. 2013.