- Homoiotherme
- Homoiotherme, Gleichwarme, Organismen, deren innere Körpertemperatur weitgehend unabhängig von der Umgebungstemperatur und deren Veränderungen über autonome Regulationsmechanismen auf einem bestimmten Wert konstant gehalten wird; viele Säuger, Vögel (»Warmblüter«). Die Thermoregulation kann durch das Regelkreisschema beschrieben werden. Die Sollwerte für die Säuger bewegen sich zwischen 36° C und 39° C, für die Vögel zwischen 38° C und 41° C. Messglieder sind Thermorezeptoren im Zentralnervensystem und an der Körperoberfläche. Das Regelglied, die Auswertinstanz, befindet sich im Hypothalamus. Als Stellglieder der Wärmeproduktion dienen die Skelettmuskeln (Muskelzittern), Leber und braunes Fettgewebe. Durch den Abbau der Fettsäuren wird Energie gewonnen, die nicht als ATP gebunden, sondern als Wärme frei wird. Die Schweißdrüsen fungieren durch Steigerung der Transpiration als Stellglieder der Wärmeabgabe. Weil das Kältezittern viel Energie verbraucht und die gesteigerte Transpiration den Wasserhaushalt des Tieres belastet, können beide Regulationsmechanismen nur begrenzte Zeit eingesetzt werden. H. können auch die Veränderung der Wärmeisolation regulatorisch einsetzen, so durch Vergrößern der Grenzschicht zwischen Haut und Luft, durch Fellsträuben, Aufplustern und durchÄnderungen der Hautdurchblutung. Auch Verhaltensreaktionen wie Einrollen des Körpers, Anziehen der Extremitäten, Baden usw. dienen der Unterstützung der autonomen Regulationsreaktionen. H. können zu allen Zeiten unabhängig von der Außentemperatur voll aktiv sein und auch kalte Lebensräume bewohnen. Allerdings müssen sie ständig Nahrung zuführen, um ihre Körpertemperatur konstant zu halten. ⇒ Winterschlaf.
Deutsch wörterbuch der biologie. 2013.