- Heide-Schleife
- Heide-Schleife, vom ⇒ Nierenkanälchen gebildeter U-förmiger Abschnitt des ⇒ Nephrons der Säugerniere; dient der Konzentration des ⇒ Harns, d.h. dem Entzug von Wasser. Die H. besteht aus dem gestreckten Teil des proximalen Tubulus, einem Überleitungsstück am Scheitel und dem gestreckten Teil des distalen Tubulus; sie wird von Capillaren begleitet und reicht von der Rindenschicht ins Mark und zurück in die Rinde. Die H. arbeitet nach dem Gegenstromprinzip. Der aufsteigende Schenkel ist wasserundurchlässig. Aus ihm werden Na+ und Cl- aktiv in die Zwischenzellflüssigkeit sezerniert, wodurch sich deren osmotischer Druck erhöht. Weil Wasser nur aus dem benachbarten absteigenden wasserdurchlässigen Schenkel in die Zwischenzellflüssigkeit austreten kann, wird dessen Flüssigkeit bis zum Überleitungsstück immer stärker konzentriert. Da deshalb immer weniger Wasser in die Zwischenzellflüssigkeit ausströmt, nimmt auch deren Ionenkonzentration zum Nierenbecken hin zu. Im aufsteigenden Schenkel nimmt die Ionenkonzentration der Kanälchenflüssigkeit wieder ab, da dort Na+ und Cl- abgegeben werden. Auf diese Weise entsteht ein osmotischer Längsgradient vom Nierenbecken zur Nierenrinde. Dem durch die wasserdurchlässigen Sammelrohre fließenden Harn wird infolge des zum Nierenbecken hin an-steigenden osmotischen Gradienten Wasser entzogen. Aus der Zwischenzellflüssigkeit dringen Wasser und Ionen wieder in die Blutbahn ein.
Deutsch wörterbuch der biologie. 2013.