- Geschmackssinn
- Geschmackssinn, zu den ⇒ chemischen Sinnen gehörender Sinn der Wirbeltiere und Insekten, dessen Rezeptoren auf den unmittelbaren Kontakt mit gelösten Stoffen in relativ hohen Konzentrationen ansprechen. Es handelt sich beim G. also um einen Nahsinn. Da er vornehmlich zur chemischen Prüfung der Nahrung dient, befinden sich die Geschmacksrezeptoren in der Mundregion. Die G.organe der Wirbeltiere sind die Geschmacksknospen, in denen sekundäre Sinneszellen gebündelt sind. Sie liegen in der Mundhöhle, bei Fischen außerdem verteilt auf der Körperoberfläche. Die Ableitung erfolgt über afferente Nervenendigungen v.a. des IX. Hirnnervs. Der Mensch empfindet wahrscheinlich mehr als die vier Geschmacksqualitäten süß, sauer, salzig, bitter. Die Rezeptoren befinden sich gehäuft an der Zungenspitze (süß, salzig), am Zungengrund (bitter) und an den Zungenrändern (salzig, sauer). Von den G.organen der Insekten sind die Schmeckborsten der Fliegen besonders intensiv untersucht. Sie sitzen auf der Unterlippe und am Fußteil (Tarsus) der Beine. Durch eine Pore an der Borstenspitze gelangen die Geschmacksstoffe ins Borsteninnere und an die Cilien von vier unterschiedlichen Rezeptorzellen.
Deutsch wörterbuch der biologie. 2013.