- Geschlechtschromosomen
- Geschlechtschromosomen, Heterosomen, im diploiden Chromosomensatz bei einem der beiden Geschlechter nicht paarweise gleiche (homologe) Chromosomen, die den Autosomen gegenübergestellt werden können; enthalten die Geschlechtsrealisatoren; sind in der diploiden Zygote für die genotypische ⇒ Geschlechtsbestimmung verantwortlich und werden meist als X- und als Y-Chromosom bezeichnet. Bei den meisten Pflanzen- und Tierarten sind die f homogametisch, d.h. sie besitzen zwei X-Chromosomen (XX) und die m mit einem X-Chromosom und einem Y-Chromosom (XY) heterogametisch. Vögel, Schmetterlinge u.a. sind im f Geschlecht heterogametisch, im m Geschlecht homogametisch. Im heterogametischen Geschlecht kann Y auch fehlen (X0). Die Säuger bilden zwei Sorten von Spermien, solche, die neben den Autosomen ein X-Chromosom und solche, die ein Y-Chromosom enthalten. Die Eizellen haben stets ein X-Chromosom. Bei diöcischen Spermatophyten (z.B. Weiden) gibt es Pollenkörner und entsprechende Spermazellen mit einem X- und solche mit einem Y-Chromosom, wogegen die Megasporen und somit die Eizellen stets ein X-Chromosom enthalten. Von den beiden X-Chromosomen der f Säuger ist eines heterochromatisch, also inaktiv. Es wird als ⇒ Barrkörper bezeichnet. Die G., v.a. das X-Chromo-som, enthalten auch Gene, die nicht die Geschlechtsbestimmung beeinflussen (⇒ geschlechtsgekoppelte Vererbung).
Deutsch wörterbuch der biologie. 2013.