- Gastrulation
- Gastrulation, Vorgang innerhalb der zweiten Phase der Embryonalentwicklung (⇒ Keimblätterbildung) der Metazoen: Aus der durch ⇒ Furchung entstandenen Blastula entwickelt sich die aus zwei Schichten (Keimblättern) bestehende Gastrula (Becherkeim). Es gibt verschiedene G.typen:Einstülpung (Invagination): Der vegetative Teil des Blastoderms stülpt sich nach innen ein, wird dadurch zum Entoderm, während die nunmehr äußere Zellschicht als Ektoderm bezeichnet wird. Anstelle der primären Leibeshöhle (Blastocoel) ist eine neue innere Höhlung, der Urdarm (Gastrocoel) entstanden, dessen Öffnung nach außen Urmund (Blastoporus) heißt. Die Einstülpung ist die stammesgeschichtlich älteste Form; sie ist weit verbreitet und kommt z.B. bei Schwämmen, Nesseltieren, Stachelhäutern, Krebsen und beim Lanzettfischchen vor.Umwachsung (Epibolie): Die Mikromeren am animalen Pol umwachsen durch rege Teilung die Makromeren am vegetativen Pol, wodurch diese ins Innere gelangen. Der Urmund wird vom Umwachsungsrand gebildet. Beispiele: Rippenquallen, Weichtiere.Einwanderung (Immigration): Zellen des Blastoderms lösen sich ab, wandern in das Blastocoel und bilden dort zunächst eine unregelmäßige Zellmasse, die sich sekundär zum Urdarm formt und eine sekun-däre Öffnung nach außen bildet, den Urmund. Beispiele: einige Hydrozoen.Abblätterung (Delamination): Durch tangentiale Teilungen der Blastomeren bildet sich eine innere Schicht und damit ein Urdarm. Der Urmund bricht sekundär nach außen durch. Die Abblätterung findet man bei verschiedenen Tierstämmen. Bei den placentalen Säugern erfolgt die Entodermdelamination aus den basalen Embryonalknotenzellen.
Deutsch wörterbuch der biologie. 2013.