- Gastropoda
- Gastropoda, Schnecken, ca. 85000 meer-, süßwasser- und landbewohnende Arten umfassende Klasse der ⇒ Mollusca. Kennzeichnend ist die typischerweise asymmetrische, schraubige Schneckenschale, die bei ursprünglichen Formen noch napfförmig oder in der Medianebene eingerollt, sekundär bei in der Brandungszone lebenden Formen wieder napfförmig und bei den »Nacktschnecken« ganz reduziert ist. Die Tendenz zur Asymmetrie zeigt sich auch darin, dass paarige Organe (z.B. Kiemen, Herzvorhöfe), zu je einem Organ, dem linken, reduziert werden und die rechte Niere zum Genitalgang umgebildet wird. Besonders hoch entwickelt ist die ⇒ Radula. Der Fuß dient zum Kriechen, Schwimmen und Graben; dabei hilft der ausgeschiedene Schleimfilm. Bei vielen G. trägt der Fuß dorsal einen Deckel; mit diesem wird das Gehäuse verschlossen, wenn der Körper durch den differenzierten Rückziehmuskel (Columellarmuskel) eingezogen wird. Unter den G. gibt es getrenntgeschlechtige und zwittrige Arten. Letztere haben oft Zwitterdrüsen, kompliziert gestaltete Ausführgänge zur wechselseitigen Begattung (Penis an der rechten Kopfseite), manche auch Reizdrüsen und Reizorgane. Wasserschnecken legen ihre Eier ins Wasser, Landschnecken in Erdgruben. Bei marinen Formen erfolgt die Entwicklung über die Veligerlarve. Ursprünglichsind G. Pflanzenfresser, manche Formen, besonders der Prosobranchier, sind Fleischfresser. Duftreize und Bewegungen werden von Wasser- und Landschnecken wahrgenommen. 3 Unterklassen: ⇒ Prosobranchia, Vorderkiemer; ⇒ Opisthobranchia, Hinterkiemer; ⇒ Pulmonata, Lungenschnecken.
Deutsch wörterbuch der biologie. 2013.