- Amphibia
- Amphibia, Lurche, am Übergang vom Wasser- zum Landleben stehende, zu den Tetrapoden gehörende, ca. 3000 Arten umfassende Klasse der ⇒ Vertebrata; wegen fehlender Embryonalhüllen mit den Fischen oft als Anamnia zusammengefasst. Entwicklung seit dem Devon mit den Labyrinthodonta. Zu diesen gehören als die ältesten bekannten Tetrapoden die Ichthyostegalia, die v.a. durch Hautknochenpanzer und vollständig verknöcherte Schädel, Labyrinthzähne mit ausgeprägten Schmelzeinfaltungen, unpaaren Schädelgelenkkopf (Condylus) gekennzeichnet sind, dabei jedoch bereits mehrstrahlige, auch fünfstrahlige, Tetrapodenextremitäten hatten. Bei den rezenten A. ist die Verknöcherung rückgebildet. Der vereinfachte Schädel ist über paarige Condyli mit der Wirbelsäule verbunden, deren vorderste Wirbel noch nicht, wie bei den Amnioten, zu Atlas und Epistropheus umgebildet sind. Die Haut ist nackt und enthält als Austrocknungs- und Infektionsschutz mehrzellige tief eingesenkte Schleim- und Giftdrüsen. Lungen- und Hautatmung; poikilotherm; eine einheitliche Herzkammer mit zwei getrennten Vorkammern; gut ausgebildete Tastsinnesorgane, Auge mit oberem unbeweglichen und unterem beweglichen Lid. Ernährung durch lebende Beutetiere. Fortpflanzung und frühe Entwicklung sind an das Wasser gebunden. Meist äußere Be-fruchtung; Ablage von Eiern, als Laich oder einzeln; selten Viviparie; Brutpflege kommt vor. Metamorphose von der wasserlebenden kiemenatmenden Larve zum lungenatmenden Adulttier, bei den Anuren besonders ausgeprägt. Die A. besiedeln Süßgewässer und das Land in den warmen und gemäßigten Zonen der Erde. Sie sind, v.a. wegen Zerstörung ihrer Lebensräume, weltweit bedroht. Ordnungen: ⇒ Urodela, Caudata, Schwanzlurche; ⇒ Gymnophiona, Blindwühlen; ⇒ Anura, Ecaudata, Froschlurche.
Deutsch wörterbuch der biologie. 2013.