- Federn
- Federn, aus den Schuppen der Reptilien entstandene, tote, aus Horn bestehende, spezifische Hautgebilde der Vögel; dienen dem Kälteschutz, der Fortbewegung, der Tarnung, der Signalgebung. In eine warzenartige Erhebung der Epidermis (Epidermispapille) wächst ein Zellverband des Coriums hinein. Die Epidermispapille senkt sich dann in das Corium ein; es entsteht der Federbalg, in dessen Innerem sich die F. entwickelt und an dessen Basis die Coriumpapille die Feder ernährt. Diese besteht in fertigem Zustand aus Kiel und Fahne. Der Teil des Kiels, der im F.balg steckt, ist die runde und hohle Spule (Calamus), an deren Basis sich Teile der Coriumpapille als Federseele befinden. Der freie Teil des Kiels, der Schaft (Rhachis), ist vierkantig und markgefüllt; von ihm gehen beidseitig die Äste (Rami) der Fahne ab. Diese tragen ihrerseits Nebenäste (Radii), die durch rückwärts gerichtete Häkchen miteinander verbunden sind, sodass die Fahne eine geschlossene Fläche bildet. Konturf. (Deckfedern) sind fest, z.T. sehr groß, als Steuerf. am Schwanz, als Schwungf. am Flügel. Die Daunenf. haben keine verhakten Radii und eine schwach entwickelte Fahne; sie stellen das erste Federkleid der Jungvögel und befinden sich als Kälteschutz unter den Konturf. Die Fadenf. haben einen dünnen Schaft und wenige Radii. Die Gesamtheit derF. eines Vogels nennt man das Gefieder. Mindestens einmal im Jahr wird es durch einen Federwechsel (Mauser) erneuert. Die F.farben, die saisonal und je nach Geschlechtszugehörigkeit unterschiedlich ausfallen, beruhen teilweise auf Pigmenten, teilweise auf Interferenzerscheinungen (Schillerfarben).
Deutsch wörterbuch der biologie. 2013.