- Epiphyten
- Epiphyten, ohne Verbindung zum Erdboden in Baumkronen lebende und sich auf diese Weise eine hohe Lichteinstrahlung sichernde Pflanzen. E. sind meist durch Haftwurzeln an ihrer Unterlage befestigt; als solche können auch Felsen, Dächer, sogar Telefonleitungen dienen. Nur wenige E. wie etwa die Mistel sind Parasiten. Außer dieser leben in Mitteleuropa lediglich verschiedene Algen, Flechten und Moose epiphytisch. Nur in Gebieten mit viel Regen und hoher Luftfeuchtigkeit finden größere, cormophytisch organisierte E. günstige Bedingungen, also v. a. im tropischen Regenwald. Um die Versorgung von Wasser und Nährsalzen sicherzustellen, haben E. vielerlei Anpassungen entwickelt. Sie sind oft xeromorph gebaut und besitzen Wasserspeichergewebe. Wasserabsorbierende Luftwurzeln, deren Rhizodermis als Velamen aus vielen Schichten toter Zellen besteht, die das Wasser aufsaugen, gibt es bei epiphytischen Orchideen und Aronstabgewächsen. Die Orchidee Coelogyne hat eine Sprossknolle, die sich bei Regen füllt. Hinter besonderen Mantel- und Nischenblättern können sich beim Geweihfarn Platycerium Humus und Wasser ansammeln. Manche Gruppen, z.B. die Bromeliaceen, haben auch Saughaare.
Deutsch wörterbuch der biologie. 2013.